Karrierekick Kinder – Interview mit Bianca Wimber

Karrierekick Kinder – Interview mit Bianka Wimber

Bianka Wimber schaffte es von der Hotelfachfrau bis zur Online-Marketing-Mitarbeiterin innerhalb von 7 Jahren. Den Karrierekick gaben ihre beiden Kinder, die sie während dieser Zeit bekam. Lesen Sie hier, was es von Seiten der Mitarbeiterin und des Unternehmens brauchte, um Familienplanung und Karriere in Einklang zu bringen.

Die Vorgeschichte von Bianka Wimber

Wimber_Profilfoto
Bianka Wimber, Marketingmitarbeiterin in den Albrechtshof Hotels

Bianka Wimber startete als Hotelfachfrau im Albrechtshof mit einer Anstellung als Servicemitarbeiterin im Frühdienst und stieg innerhalb kurzer Zeit zur Schichtleitung auf. Die Aufgaben machten ihr viel Spaß und auch im Team des Albrechtshofs fühlte sie sich wohl. Es schien, als hätte sie ihren Wunschberuf gefunden. Doch als sie zwei Jahre nach ihrer Einstellung schwanger wurde, war ihr schnell klar: Im Service würde sie wegen der körperlichen Belastung nicht bleiben können.

Im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft suchte sie das Gespräch mit Direktorin Dana Schmiedel, die ihr anbot, in die Telefonzentrale als Vertretung für eine ausgefallene Kollegin zu wechseln. Sie arbeitete sich schnell in die Softwareprogramme ein, lernte professionell zu telefonieren und bekam schon bald positives Feedback von Kolleg*innen und Gästen. Nach dem Dienst in der Telefonzentrale ist sie ein Jahr in Elternzeit gegangen. Kurz vor ihrem Wiedereinsteig traf sie sich mit Dana Schmiedel zum Gespräch, die ihr eine Stelle im Veranstaltungsverkauf anbot. Hier konnte sie ihre Fähigkeiten als Hotelfachfrau, aber auch ihre neuen Erfahrungen aus der Telefonzentrale sehr gut einbringen. Sie hatte Spaß, fühlte sich beruflich angekommen und freute sich über die festen Arbeitszeiten ohne Schichtdienste. Kurz darauf wurde sie wieder schwanger und fiel erneut für ein Jahr aus.

Interview mit Bianka Wimber

HOGALife: Wie ging es nach Ihrer zweiten Elternzeit für Sie im Albrechtshof weiter?

Wimber: Frau Schmiedel bat mich, wie nach der ersten Elternzeit, zu einem Gespräch. Gerne hätte ich weiter im Veranstaltungsverkauf gearbeitet. Es war ein interessanter und abwechslungsreicher Job, der mir viel Spaß gemacht hat. Allerdings war die Stelle wieder besetzt. Daher bot mir Frau Schmiedel im Gespräch eine Stelle als Mitarbeiterin im Marketing an. Da musste ich wirklich überlegen, ob das etwas für mich ist, denn das kannte ich gar nicht. Aber ich bin für alles offen, ich mag Abwechslung und es war eine spannende neue Abteilung. Von daher dachte ich: Ja, warum nicht, ich hab nichts zu verlieren. Der Albrechtshof ist ein toller Arbeitgeber, mit vielen netten Kollegen und es macht Spaß dort zu arbeiten. Damals, als ich im Restaurant angefangen habe, habe ich gesagt, ich bleibe nur zwei Jahre, und jetzt bin ich 10 Jahre hier.

HOGALife: Wie wurden Sie für das Marketing angelernt?

Wimber: Ich wurde sehr herzlich aufgenommen. Es war ein tolles Team, und meine Kollegin, die dann in Elternzeit gegangen ist, hat mich noch eingearbeitet und mir TYPO3 so gut gezeigt, dass ich die Homepageaktualisierungen schon nach kurzer Zeit allein durchführen konnte. Bei Fragen konnte ich immer meine anderen Kolleginnen fragen. Ich hab mich dann mit der Suchmaschinenoptimierung befasst und konnte dazu auch einen Volkshochschulkurs belegen, sodass ich viel Neues erfahren habe, was ich dann an die Kollegen weitergeben konnte. Dann wurde die Marketingabteilung vergrößert, wodurch sich meine  Aufgabenbereiche geändert haben. So bin ich von der Homepagepflege, zur Grafik Erstellung in InDesign und Photoshop übergegangen und pflege zudem auch die externen Hotel Portale. Auch die Ausbildung der Azubis in unserer Abteilung liegt in meiner Hand.

HOGALife: Würden Sie diesen Schritt noch einmal gehen?

Wimber: Ich finde es toll, dass ich den Beruf Hotelfachfrau gewählt habe, da ich aus meiner Sicht vielfältig einsetzbar bin. Auch den Weg Familie und Beruf würde ich wieder so einschlagen. Es ist schön, dass der Arbeitgeber Albrechtshof so flexibel auf die Mitarbeiter reagiert und immer wieder neue oder andere Stellen geschaffen werden. Ich fühle mich in der Abteilung Marketing sehr wohl und fühle mich angekommen. Mir wurde auch vor zwei Jahren angeboten, die Ausbildungsleitung zu übernehmen. Das habe ich abgelehnt, auch weil wir so ein tolles Team sind und Hand in Hand arbeiten.

HOGALife: Wie sind Sie mit der Mehrfachbelastung Kind, Arbeit und neuer Job zurechtgekommen?

Wimber: Es ist toll, feste Arbeitszeiten zu haben, genau zu wissen, wann ich abends heim komme, und keine Wochenenddienste mehr machen zu müssen. Mein Mann ist Küchenchef in einem Restaurant. Wenn mal der Kindergarten ausfällt oder das Kind krank ist, dann macht er die Spätschicht und ich kann arbeiten gehen. Das hat sich ganz gut eingespielt. Eine Familie ist auch wie ein kleines Unternehmen. Eine Lösung findet sich immer irgendwie.

Die Vorteile der Personalentwicklung

handshake.png
Eine geschätzte und engagierte Mitarbeiterin konnte gehalten werden.  
collaboration
Gelebte Vereinbarkeit motiviert alle im Team - mit und ohne Familie. 
education
Kompetenz wird angereichert.

Download Best Practice

Die Sicht des Unternehmens

HOGALife: Was ist die Grundvoraussetzung, um Mitarbeiter*innen mit Familienverantwortung zu fördern?

Voll: Ich glaube, wenn beide gewillt sind, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitig schätzen, kann man so einen Stellenwechsel über Abteilungen hinweg machen. Wichtig ist, dass dem Mitarbeiter der Aufwand klar ist und er auch dahinter steht. Frau Wimber musste sich in die verschiedenen Bereiche immer wieder neu einarbeiten und sich beweisen, ohne sich darauf verlassen zu können, dass sie dort bleiben kann. Nicht jeder hätte das mitgemacht. Daher ist es auch wichtig, dass wir viel miteinander geredet haben: Wir kannten Frau Wimber zwar, aber wie weit würde sie mit uns gehen?

Julia Voll, Direktionsassistentin der
Albrechtshof Hotels

Ähnliche Beispiele

Frau Querg_Albrechsthof
Eine Stunde Flexizeit
Interview mit Sandra Querg
Zerban
Wiedereinstieg in Maßen
Interview mit Amanda Zerban
Bodo Plaul
Der Schöne-Träume-Verkäufer
Interview mit Bodo Plaul